Der folgende Text erschien zuerst in:
Der Einzige, Vierteljahresschrift des Max-Stirner-Archivs Leipzig, Nr, 4 (16), 3. November 2001, S. 18;
er wird, mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers, auf den LSR-Seiten zur Verfügung gestellt, weil er Teil einer Kontroverse ist (Entgegnung auf Bernd A. Laska: "Tertiärverdrängung").


Christian Berners
Postscriptum zu »Laskas Gespenster...«

  "Es ist die Auflösung des Arguments in den Mutmassungen über die ihm zugrundeliegenden Motive, die hier betrieben wird, und es erübrigt sich zu sagen, dass sie jede Diskussion von vornherein unmöglich macht."
Dieter E. Zimmer: Tiefenschwindel (1986) (1)

Nun ist es also amtlich: wie ich bereits vermutet habe, reiht Laska auch mich in den Verdrängungsprozess ein. Tertiärverdrängung heisst das bei mir (zum Glück stehe ich nicht alleine da und sollte mit Hoevels und anderen eine Selbsthilfegruppe gründen; vielleicht gibt es noch Chancen auf Heilung). Und da meine Symptome schon soweit fortgeschritten sind, dass ich "für skeptische Intervention, für sachliche Kritik" (was immer Laska darunter verstehen mag) nicht mehr in der Lage bin, zumal ich es auch offensichtlich gar nicht genauer wissen wollte / will und stattdessen über Nietzsche, Wagner, Hegel und Herzen plaudere, erscheint es mir besser an dieser Stelle, den Dialog abzubrechen. Ihn weiter aufrechtzuerhalten, käme dem leidigen Unterfangen gleich, einen Psychoanalytiker von der Psychoanalyse abbringen zu wollen. Und da es nicht in meiner Absicht liegt, irgend jemand zu missionieren, noch ich um irgendwelche Leser fürchten muss (nicht etwa weil ich den Leser auf meiner Seite wüsste, sondern weil dieser mich wenig kümmert), wünsche ich dem Autor (und das meine auch ich völlig ohne Ironie) alles Gute für seine künftigen Bemühungen und danke ebenfalls für seine freimütigen Äusserungen (die mich natürlich in meiner Meinung bekräftigt haben, so dass ich hier keinerlei Notwendigkeit sehe, meinen kritischen Anmerkungen inhaltlich irgendetwas hinzufügen zu müssen noch irgendetwas daran zu revidieren).

Vielleicht vermag dieser kleine Disput zumindest, dem unbedarften Leser weitere Anregungen zu vermitteln, die in ganz andere Richtung zielen.


(1) Dieses Zitat ist nicht als Affront gegen Laska zu verstehen, sondern beschreibt meiner Meinung nach sehr gut das Dilemma, in dem sich unser kleiner Disput bewegt. Vielleicht wäre es besser zu schweigen, aber mich drängt es zu diesen abschliessenden Bemerkungen.